Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern die Zukunft – mochni.com.
Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern die Zukunft – mochni.com.

Nachhaltige Mode – seit wann bist du Teil der Bewegung?

Ich denke, seitdem ich MOCHNI.COM betreibe. Also seit November 2015, etwas über drei Jahre.

Was genau hat dich motiviert, MOCHNI.COM zu gründen?

Meine Motivation, MOCHNI.COM zu gründen, entstand daraus, dass ich Frauen inspirieren möchte, faire und nachhaltige Mode zu shoppen. Gleichzeitig möchte ich kleine Modelabels unterstützen. Außerdem bringt mir der kreative Prozess hinter MOCHNI.COM sehr viel Spaß. 

Was macht dir am meisten Spaß an deinem Beruf – was gar nicht?

Ich liebe es, mir neue Story-Themen zu überlegen, zu recherchieren und investigative Artikel zu schreiben. Für das Visuelle liebe ich es, Styles zu kreieren, zu fotografieren und neue Marken zu entdecken. Es macht mir gar keinen Spaß, E-Mails zu bearbeiten und Rechnungen oder Pakete zu verschicken.

Beschreibe MOCHNI.COM mit drei Wörtern?

Nachhaltig.Vielseitig. Modern.

Du warst zur Fashion Week in Berlin und hattest ein Sustainable Loftsowie einen Stand auf der PREMIUM. Wie zufrieden bist du?

Ich bin mit meiner ersten Edition des „CONSCIOUS LOFT“-Events sehr zufrieden. Ich habe 300 Tickets verkauft und sowohl Konsumenten als auch Branchenexperten zusammen in ein Wohnzimmer gebracht. Insgesamt habe ich mit 50 internationalen nachhaltigen Marken und 24 Speakers zusammengearbeitet, u. a. mit PETA, Fairtrade Germany und der Conscious Campaign supported by UN.

Erzähl doch mal von dem Event, wie genau lief es ab?

Mein Ziel war es, ein kleines intimes Event in einem Loft-Apartment zu schaffen. Mit einer hohen Fluktuation, also in Zwei-Stunden-Slots, so dass die Atmosphäre ruhig bleibt, aber dennoch viele Menschen willkommen sind. Durch das Event (und viele weitere) möchte ich das Vernetzen fördern, so dass man den Experten und Gleichgesinnten Fragen stellen kann und ein echter Austausch und eine Bewegung stattfinden. Gleichzeitig kann man Ethical Brands und Produkte entdecken und via iPad mit bis zu 50 % Rabatt shoppen. In jedem Zwei-Stunden-Slot gab es einen ca. 30 Minuten langen Panel-Talk zu einem speziellen Thema, welches ich ausgearbeitet habe. Ich habe Kestrel Jenkinsaus Kalifornien eingeflogen, die alle Panel-Talks geleitet hat. Das ganze Event war ein super Erfolg, jeder hat die Idee und Atmosphäre geliebt. Der Fun-Fact war, dass wir eine „shoes-off policy“ hatten und jeder Gast ein paar ökologische Hausschuhe oder Socken anziehen musste :) 

 

Kannst du dir vorstellen, ein weiteres Event zur kommenden Saison in Berlin zu realisieren?

Ja, auf jeden Fall! Erste Gespräche laufen bereits. Mehr kann und möchte ich an dieser Stelle aber noch nicht verraten. Seid also gespannt!

Was war bisher dein persönliches, was dein berufliches Highlight?

Mein persönliches Highlight war: Eine unendlich schöne Reise in den Dschungel Thailands. 

 Mein berufliches Highlight war:Ende 2018 war ich bei einem Panel zum Thema Sustainable Fashion – u. a. mit Tamsin Lejeune (Gründerin Common Objective), Dechel McKillian (Gründerin Galerie.LA), Adam Taubenfligel (Gründer Triarchy) – von „Beyond The Label“ im Santa Monica College in Los Angeles eingeladen und habe meine Story erzählt. Die Reaktionen und Fragen, die mir gestellt wurden, haben mich sehr inspiriert. 

Wie viel Bewusstsein nimmst du mit in deine Freizeit? Also gibt es auch mal Momente, in denen du losgelöst von deinem Wissen, deinem Beruf und deiner Erfahrung eine Entscheidung triffst? Beispielsweise auch bezüglich Essen – oder muss tatsächlich immer alles clean sein?

Ja klar. In unserer Gesellschaft kann man nicht 100 % clean in allen Lebensbereichen leben. Dann müsste ich in einen Urwald ziehen und meine Brieftauben losschicken, in der Hoffnung, dass ich einen Freund erreiche. Ich nutze ja alle möglichen modernen technischen Geräte, damit ich MOCHNI.COM betreiben kann, und ich fliege auch Langstrecken. Ich muss die Welt bereisen, damit ich lerne und somit meinen Job ausüben kann. Ich esse auch definitiv mal ungesund und verurteile nicht die Menschen um mich herum, die nicht immer clean leben. Aber jeder kann seinen kleinen Bereich finden, in dem er clean lebt und die Welt ein Stück besser macht. Bei mir sind es Mode und Skincare. Da bin ich wohl zu 95 % clean. Ansonsten versuche ich, mich mit möglichst vielen Inhaltsstoffen auseinanderzusetzen und die bestmögliche Entscheidung für mich und die Umwelt zu treffen.

Was wünschst du dir für die Zukunft? Wo siehst du dich in 10 Jahren beruflich und privat? 

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass noch mehr Menschen versuchen, bewusster zu leben und ihren kleinen Bereich zu finden, in dem sie clean leben. Vor allem wünsche ich es mir für die Mode. Mir liegt es sehr am Herzen, dass die Näherinnen und Näher fair bezahlt werden und unsere Kleidung unter gesunden Bedingungen hergestellt wird.

In 10 Jahren möchte ich gerne ein Kind haben und vielleicht eins adoptieren. Beruflich sehe ich mich als Geschäftsführerin meiner Firma und mit einem tollen Team, das neben MOCHNI.COM noch mehr „CONSCIOUS LOFT“-Events in Europa organisiert. Eventuell würde ich sogar ein zweites Büro in Kalifornien haben. Mal sehen :)

ANTONIA BÖHLKE, GRÜNDERIN VON MOCHNI.COM. Mehr Informationen hier www.mochni.com